Gründe fürs Schreien und 10 Tipps die helfen das Baby zu beruhigen

Was tun wenn das Baby schreit

Babys schreien.
Soweit keine Überraschung.
Aber was dennoch für viele überraschend kommt: Babys schreien nicht ohne Grund!
Es ist ihre einzige Kommunikationsform. Ja, es kann mal lauter, mal hysterischer, mal leiser sein, aber jedes einzelne Mal gibt es einen Grund. Herausforderung ist, den Grund herauszufinden. Dieser Challenge stellen wir uns seit Ende Februar zum dritten Mal.

Oft kommt das Schreien nicht überraschend, es kündigt sich vorher an. Das Baby ist mit etwas unzufrieden und fängt an zu meckern. Wenn Eltern zu langsam reagieren, dann wird aus dem Meckern ein Schreien. Und dann haben wir den Salat.

In diesem Artikel findest du zunächst einige Gründe, die für das Schreien verantwortlich sein könnten und zehn Tipps, was bei schreienden Babys hilft. Denn unser Eltern-Dasein mit vier Kindern und einem Baby lässt auf einen hohen Erfahrungsschatz schließen. Darüberhinaus haben wir zur Geburt unseres Jüngsten ein tolles Buch erhalten, was vieles an Kindern verständlicher macht. Das Buch heißt “Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt.” geschrieben von Herbert Renz-Polster und ist eine absolute Empfehlung von uns an alle die Kinder haben oder haben wollen. Unter anderem, erklärt und lässt es uns besser verstehen warum Babys schreien. Dies kombiniert mit Tipps das Schreien in den Griff zu bekommen, aus unserem ganz eigenen Erfahrungsschatz, würden wir gerne mit euch teilen in der Hoffnung es hilft dem einen oder anderen.

Warum schreien Babys? – Schreien mit Grund

Im Buch sind einige Gründe aufgeführt warum Babys schreien. Zu dieser Liste gehören
• Unwohlsein (zu kalt? zu warm?)
• Wunsch nach Nähe
• Hunger
• Durst
• oder gar der Wunsch nach Unterhaltung (ja, Babys wollen unterhalten werden, denn dadurch lernen sie)
• sie schreien auch, wenn ihnen der Bauch weh tut
• und auch wenn sie zu viele Reize am Tag erlebt haben

Warum schreien Babys? – Schreien ohne einen ERSICHTLICHEN Grund

Manchmal könnt ihr noch so gut auf den Tagesablauf achten, das Kind nicht überreizen, keine Zwiebeln und auch kein Kohl essen (bei Stillkindern) und es schreit trotzdem.
Vor allem in den Abendstunden zwischen 17 und 22 Uhr kommt das häufig vor. Dies hängt damit zusammen, dass sie ihre Energie am Abend loswerden wollen, damit der Nachtschlaf ungestört abläuft. Auch wenn es in diesen Momenten schwer fallen mag, seid froh darüber, dass die Nacht wahrscheinlich ruhig werden wird.

Die Drei-Monats-Koliken

Die Drei-Monats-Koliken können überall auf der Welt beobachtet werden und sind somit weder eine Modeerscheinung noch betrifft es Babys nur in Europa. Es müssen allerdings nicht alle Babys durch. Nur einen gewissen Prozentsatz erwischt es. Die Forscher kennen den Grund dafür immer noch nicht. Eine Vermutung ist, dass es das vierte Trimester ist. Die Babys sind noch sehr unreif, wenn sie den Bauch der Mama verlassen müssen und haben in den kommenden drei Monaten Sehnsucht danach. Fühlen sich demnach wohler, wenn sie im engen Kontakt mit ihrer Bezugsperson sind. Bewiesen ist dies zwar nicht, jedoch weiß jeder, dass Babys engen Kontakt sehr gerne haben.



Der Schreihöhepunkt liegt bei sechs Wochen. Vielleicht ergeht es euch da wie uns. Denn diese kleine Info war für uns hinterher ein riesiges Aha-Erlebnis und hätte uns ein wenig früher (eben vor dem 6-Wochen Termin) bestimmt etwas beruhigen können.

Nach 12 Wochen ist dies in fast allen Fällen überstanden. Gezählt wird allerdings ab Geburtstermin und nicht ab tatsächlichem Geburtstag. Somit liegt bei Babys, die z.B. vier Wochen zu früh geboren wurden, der Schreihöhepunkt bei 10 Wochen.

Nach diesem Überblick der möglichen Gründe für ein schreiendes Baby, kommen wir nun zu unseren ultimativen Tipps, die dein Baby in einer Schreiattacke beruhigen könnten.

Was tun wenn das Baby schreit

  • Auf den Arm nehmen:
    Fangen wir mit der Basis an. Wenn das Baby schreit, immer hingehen, nachschauen was es hat und in den Arm nehmen. Sie freuen sich über deine Wärme und den vertrauten Geruch. Oft lässt es sich schon damit beruhigen. Versuche auch gerne verschiedene Griffe aus, falls es den Wiegegriff nicht mag, vielleicht dann lieber den Fliegergriff oder hoch an die Schulter. Wir haben gemerkt, es kommt oft darauf an, was das Baby gerade möchte bzw was es hat. Wenn es schlafen möchte, dann geht der Wiegegriff ganz gut. Halte es dabei nah bei dir, damit es sich geschützt fühlt. Wenn Matheo sich z.B. gerade die Welt anschauen möchte, dann kommt er zu uns an die Schulter. Was mir noch am Herzen liegt zu erwähnen, viele Menschen tendieren dazu, das Baby umso mehr zu schunkeln, je lauter es schreit. Bitte macht das nicht. Das wird dadurch nicht leiser, wahrscheinlich sogar eher lauter. Bleibt bitte trotz lautem Schreien ruhig und wiegt es in einem gemütlichen einschläfernden Rhytmus.
  • Stillen/Fläschchen:
    Vielleicht hat es Hunger. Biete ihm die Brust oder das Fläschchen an. Wenn ihr schon einen Essensrhythmus habt und es schreit außerhalb der Essenszeiten, denk daran, dass Babys auch Durst haben können. Vor allem, wenn es draußen etwas wärmer wird, möchten sie öfter an die Brust/Fläschchen. Einfach kurz anlegen oder ein kleines Fläschchen zubereiten und es ist wieder glücklich.
  • Spiel mit ihm/ihr:
    Babys haben keine Langeweile, sie haben Interaktionshunger. Das bedeutet sie wollen unterhalten werden. Durch die Interaktion mit Erwachsenen und anderen Kindern lernen die Kleinen. Und sie haben großen Wissensdurst. Also nimm dir die Zeit und spiele mit deinem Baby.
  • Schnuller:
    Babys nehmen den Schnuller zur Beruhigung. Wenn es die Brust oder das Fläschchen nicht möchte, und es quengelt und ist müde, biete ihm einen Schnuller an. Damit beruhigen sie sich meistens selber und schlafen eventuell ein. Sobald sich die Zähnchen ankündigen, hilft der Schnuller gegen das Jucken. Pass nur auf, dass es den Schnuller nicht durchbeißt und Teile davon verschluckt.
  • Fön/ Dunstabzugshaube/ Staubsauger:
    Alles was eintönige Geräusche macht. Nimm es. Benutze es. Diese summenden und brummenden Geräusche erinnern die Kleinen an ihre alte Heimat im Bauch der Mutter. Darüber hinaus hilft es ihnen sich auf das eine Geräusch zu fokussieren und den Lärm des Tages auszublenden. Der Fön hat bei uns ganz gut funktioniert und Benjamin berichtet auch über Erfolge mit der Dunstabzugshaube. Wenn ihr nicht direkt zu Hilfsmitteln greifen wollt oder gerade nichts zur Hand habt, versucht es mit ganz viel „Schhhhhhh“ oder „mmmmhhhhhh“. Es sollte etwas eintöniges und monotones sein. In einem anderen Buch hatte ich gelesen, dass Babys Töne und Geräusche noch nicht auseinander halten können und alles als eine Geräuschsuppe wahrnehmen. Dies kann für die Kleinen schnell zu viel werden. Denk also dran, weniger ist oft mehr. Mute deinem/deiner Kleinen also nicht zu viel am Tage zu.
  • Rückzug in ruhigere Bereiche:
    Vor allem Abends kann es dem Baby und der Betreuungsperson gut tun sich zurückzuziehen. Dem Baby tut‘s gut aus dem Trubel herauszukommen und dem Erwachsenen hilft es, wenn es sich vollkommen dem Kleinen widmen kann. Uns hilft immer ein Rückzug ins abgedunkelte Schlafzimmer.
  • In die Trage/Tuch:
    Wie oben schon erwähnt, lieben Babys Nähe und Wärme. Das bekommen sie alles in der Trage bzw im Tuch. Schnappt es euch, packt euer Baby rein und schunkelt entweder durch die Wohnung oder geht eine Runde draußen spazieren. Das Schunkeln beim Gehen erinnert die Kleinen an das Schunkeln im Bauch und sie lassen sich gut damit beruhigen. Bei uns funktioniert das am besten.
  • Kinderwagen:
    Es gibt durchaus Babys, die gerne im Kinderwagen schlafen. Unseres gehört zwar nicht dazu, aber wenn dein Baby dazugehört, dann nutzt es doch aus, pack das Kind ein und los geht’s mit dem Geschunkel.
  • Ins Auto:
    Wenn nichts geht und euer Kind das Autofahren nicht ablehnt, ab ins Auto. Die Autogeräusche und das Brummen beim Fahren beruhigen die Kleinen und sie schlafen oft ein. Meine Schwester war so ein Kandidat und schlief nur im Auto ein.
  • Musik:
    Was uns in den ersten Wochen geholfen hat Matheo zu beruhigen, ist Piano Musik. Dank Spotify hat man sowas heutzutage in der Tasche dabei. Beim Hören der seichten Piano Klänge hat er sich oft von alleine beruhigt und ist dabei teilweise auch eingeschlafen. Versuch es auch aus.

Und geben wir es doch zu, manchmal hilft einfach nichts. Wir können uns noch so sehr anstrengen und den Clown spielen, das Kind hört einfach nicht auf zu weinen. Und wenn wir mal darüber nachdenken, manchmal haben wir auch solche Momente, denn sie gehören zu unserem Leben dazu.

Ich hoffe sehr, dass euch dieser Artikel hilft die Kleinen etwas mehr zu verstehen und ihr die Tipps nutzt, wie ihr auf sie eingehen könnt. Oder habt ihr andere Tipps, die euren Kindern helfen und die ihr mit uns teilen möchtet.

Patchwork-Deluxe.de Newsletter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert